JU NF enttäuscht über Ablehnung der Kündigung des Kreises beim Landestheater
Nach der heutigen Abstimmung im nordfriesischen Kreistag bzgl. der Kündigung des Gesellschaftervertrages beim Landestheater erklärt der Vorsitzende der JU NF, Leif E. Bodin: „Das Ergebnis ist enttäuschend. Wir hätten erwartet, dass die Mehrheit des Kreistages konsequent ist. Durch die Nicht-Kündigung verbleibt der Kreis nun weitere 4 Jahre in der Gesellschafterversammlung, ohne wirklich Druck auf die Verantwortlichen ausüben zu können, sich zu verändern.“
Nachdem der Kreis zur Haushaltskonsolidierung aufgerufen ist, könne man von vorneherein keine Abstriche machen, die anderweitig zu Lasten würden. Die 180.000 Euro müssten nun an anderer Stelle eingespart werden, wo es ebenfalls schmerzhaft sei, bei den freiwilligen Leistungen sogar weitaus mehr.
„Bei der Argumentation der Gegner der Kündigung klingt immer wieder durch, dass es ohne eine Mitgliedschaft in der Gesellschafterversammlung des Theaters keine Kultur an der Küste mehr gebe – das ist reiner Opportunismus! Wer solche Aussagen trifft, hat keine realistische Gesamteinschätzung unserer Kulturlandschaft. Kultur ist mehr als ein Theater für die Wenigen. Kultur sind die Vereine und Einzelakteure für die Vielen. Diese sind die Vielfalt und unsere eigentliche Stärke auf dem Land.“, so der JU Kreisvorsitzende.
Im Mittel lagen die Besucherzahlen bei 185 pro Veranstaltung in Niebüll und bei 172 in Husum. In Relation zu der dortigen Gesamtbevölkerung ist der Anteil derer, die die Angebote des Landestheaters wahrnehmen, bei 1,6% in Niebüll und bei 0,7% in Husum (ohne das Umland). „Hier finden kulturpolitische Entscheidungen zu Gunsten kleiner Minderheiten auf Kosten der großen Mehrheit statt. Das ist reinste Klientelpolitik mit vorgeschobenen, populistischen Argumenten und nicht gut für die Kultur in Nordfriesland!“, so Bodin abschließend zur Nicht-Kündigung.