Junge Union Nordfriesland (JU NF) kritisiert Vorstoß des SSW scharf
„Der erneute Vorstoß des SSW hinterlässt ein ungutes Gefühl.“, kommentiert der JU Kreisvorsitzende Leif E. Bodin die Forderung des SSW nach einer radikalen Kommunalreform.
„Realistisch betrachtet, ist eine konsistenzlose Forderung. Und sie ist sogar gefährlich: Großgemeinden sorgen gerade im ländlichen Raum für eine Entfremdung mit der Heimat. Beispielsweise eine Großgemeinde Eiderstedt oder Südtondern zu fordern, zeugt nicht gerade von kommunalpolitischem Verständnis. Wir empfehlen dem Abgeordneten Lars Harms, sich mit seinem Heimatkreis Nordfriesland vertraut zu machen. Mit diesen Vorschlägen spricht der SSW unseren Kommunen die Fähigkeit zur Selbstverwaltung ab. Weiß er denn nicht, wie viele Menschen sich für ihre Heimatorte tagtäglich im Ehrenamt engagieren?“, zeigt Bodin sich enttäuscht und ergänzt:
„Die Begründung hierfür überzeugt nicht. Der Reformstau der Verwaltungssysteme ist enorm hoch, es gibt aber doch deutlich konstruktivere Vorschläge aus der Verwaltungswissenschaft, als das gesamte System einfach komplett zu kippen. Das ist pauschal und wird unserer Kommunalpolitik in keiner Weise gerecht. Das System der freiwilligen Kooperation im kommunalen Bereich bietet doch beispielsweise gute Ansätze für Weiterentwicklungen.“
„Die kommunalen Strukturen sind in den allermeisten Fällen historisch gewachsen. Sie bilden vielfach die Basis für eine Identifikation mit der näheren Umgebung und der Heimat.“, fügt der stellvertretende Vorsitzende Benjamin Drozdz hinzu.
Die JU NF kritisiert das politische Umspringen des SSW in Form solcher Vorschläge in den letzten Wochen scharf und fordert, den „unüberlegten Populismus schnellstmöglich wieder einzupacken“. Des Weiteren hoffe man, dass kein Wahlkampf zu Lasten der Kommunalpolitik geführt werde.