Junge Union Nordfriesland auf Sommertour
Der Himmel ist wolkenverhangen, es bläst ein beständiger Westwind und noch dazu beginnt es zu regnen. Die Ausgangssituation am Hafen Strucklahnungshörn ist alles andere als einladend. Aber getreu dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, machen sich zwölf unerschrockene junge Leute auf den Weg zur Nordseeinsel Pellworm.
Unbeirrbar bahnt sich das kleine Fährschiff den Weg durch Wind und Wellen. Am Ende wartet der moderne Tiefwasseranleger Pellworm und wir werden bei strahlendem Sonnenschein von unserem CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Jensen herzlich begrüßt.
Die erste Station auf der Insel ist dann ein Fahrradverleih in der Nähe des kleinen Hafens Tammensiel. Dort wird jeder mit einem fahrbaren Untersatz ausgerüstet und schon kann es losgehen. Zusammen mit Klaus Jensen ging es zunächst in die Richtung des Pellwormer Leuchtturms, denn von dort aus sollte unsere Wattwanderung starten. Barfuß ging es über den mehr oder weniger matschigen Wattboden hinaus bis zur Norderhever. Nebenbei erfuhren wir allerhand Wissenswertes über das Watt und seine Bewohner von unserem motivierten Wattführer.
Bevor Klaus Jensen uns dann zum Mittagessen in seine Gastwirtschaft „Unter den Linden“ in Westertilli einlud, führte er uns zu einer Baustelle nahe des Außendeiches. Hier schilderte er uns von dem neuesten Projekt der Inselgemeinde, mit Hilfe eines privaten Investors einen großzügigen Ferienhauspark zu erbauen. Pellworm erhofft sich hierüber einen neuen und nachhaltigen Impuls für das Gaststätten- und Tourismusgewerbe der Insel.
Nach einer deftigen Stärkung mit Schnitzel und anschließendem Eis, eröffneten wir in lockerer Runde eine kleine Diskussion über Zukunft und Potenzial der Insel Pellworm. Klaus Jensen lieferte als Insulaner die entscheidenden Informationen, so dass ein lebhafter Ideenaustausch zu Stande kam.
Neben Tourismus und Landwirtschaft, bilden die erneuerbaren Energien das dritte Standbein der Inselbevölkerung. Ein Zusatzeinkommen wird mittels Wind-, Sonnen- und Biogasenergie erzielt. Die letzte Station des Tages führte uns quer über die Insel und vorbei an urigen Reetdachhäusern, weidenden Rindern und modernen landwirtschaftlichen Betrieben, hin zum inseleigenen Solarfeld.
Auf Pellworm werden Maßstäbe gesetzt. Die Insel ist seit dem 10. September 2013 SmartRegion. Hier wird ein intelligentes Stromnetz betrieben. Hierzu haben E.ON und die Schleswig-Holstein Netz AG ein spezielles Speichersystem errichtet und die Stromanschlüsse der Kunden über Datenverbindungen mit den Windkraft- und Photovoltaikanlagen gekoppelt. Auf diese Weise wird eine optimale Energieverwertung vor Ort ermöglicht. Das Ziel ist es, die schwankende Einspeisung erneuerbarer Energien abzufedern und deren Verwertung vor Ort zu verbessern. Was heute auf Pellworm modellhaft bereits realisiert ist, kann künftig in größerem Maßstab dazu beitragen, die Abhängigkeit von großräumigen Strom-Abtransporten quer durch Deutschland und Europa und den dafür erforderlichen Netzausbau zu reduzieren.
Nach dieser ausgesprochen gelungenen Mischung von Wissens- und Sehenswertem, bleibt uns Pellworm in einer sehr guten Erinnerung. Trotz allem wurde es nun Zeit für uns mit der Fähre gen Festland aufzubrechen.